Kreuzkapelle
Zur gleichen Zeit, als 1752 der große Umbau der Pfarrkirche begann, wurde anstelle des spätmittelalterlichen Karners (Gebeinhaus) die Friedhofskapelle Hl. Kreuz errichtet; als deren Stifterin wieder die Hofwirtin Maria Anna Schropp auftaucht.
Das Kirchlein ist innen gar nicht so klein, wie von außen vermutet. Der Hauptraum ist kreisrund. Das prächtige Rokoko-Eisengitter (1754 Joseph Schulters, Frauenchiemsee) trennt den Altarraum ab. Wir sehen einen frühbarocken Altaraufbau mit reichem Schnitzwerk (Lambert Pachmann 1753/ 54). Das in prachtvoller höfischer Rokoko-Schnitzerei in Gold und Silber gefasste Antipendium (1740) ist wieder vom Münchner Preysing-Palais, ebenso wie die elegant getriebenen Silberleuchter mit den eingravierten Wappen.
Die mit Rokoko-Stuckatur umrahmten Fresken an der Decke schuf Josef Tiefenbrunner, Maler aus Trautendorf bei Prien. Die Thematik der Gemälde bezieht sich auf das Hl. Kreuz (Aufrichtung der ehernen Schlange im Alten Testament durch Moses, Rückkehr des Hl. Kreuzes nach Jerusalem mit Kaiser Heraklius; der Kaiser als Kreuzträger und Büßer; das Weltgericht mit dem Sieg des Kreuzes). Auf kleineren Fresken sind Namenspatrone der Stifter und Aschauer Geistlicher dargestellt.