Barrierefreier Naturerlebnispfad
Ein ca. 1,2 km langer, rollstuhlgeeigneter Rundwanderweg durch eine geheimnisvolle Moorlandschaft. Der barrierefreie Naturpfad wurde geschaffen, um Rollstuhlfahrer neue und ungewöhnliche Perspektiven in der Natur zu eröffnen. Erholung, Erlebnis und Abenteuer stehen im Vordergrund. Aufmerksamkeit und Interesse sollen geweckt werden.
Der Naturerlebnispfad erstreckt sich auf einer Länge von ca. 1,2 km und beginnt am Aschauer Moorfreischwimmbad, wo auch ein geräumiger Parkplatz zur Verfügung steht, bis zum Campingplatz "Am Moor". Dieser Weg ist auch besonders für Gäste mit Gehbehinderung geeignet und wird gerne von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern genutzt. Am Ausgangspunkt befindet sich eine Info-Tafel, auf der Sie in Wort und Bild einen Überblick über die angebotenen Naturerlebnisse erhalten. Bei jeder Station finden Sie zusätzlich kurze Hinweise in deutsch und englisch, die dazu beitragen sollen, vor Ort die Aufmerksamkeit und das Interesse auf bemerkenswerte Naturerscheinungen zu lenken. Voraussetzung ist, dass Sie auf dem Weg bleiben, keine Abfälle zurücklassen und keine Pflanzen beschädigen.
Außerdem wird auf dieser Strecke für Gruppen die geführte Wanderung "zum Moorfrosch ohne Stolperstein" angeboten, bei der Sie von dem Natur-Experten Gerhard Märkl auf eine spannende "Moorsafari" begleitet werden.
Der Verlauf
Am Beginn des Pfades finden Sie eine Info-Tafel. Sie steht am Kiosk des Moorbadeplatzes. Dort sind der Verlauf und die einzelnen Stationen kurz dargestellt. Aber auch zwischen den Stationen gibt es viel zu entdecken.
Abenteuer Wasser
Ein Steg überquert hier den Bach. An diesem Punkt mischt sich Wasser aus zwei verschiedenen Quellen. Warmes braunes Moorwasser und kaltes klares Bergwasser kann man mit den Augen, den Händen oder den Füßen unterscheiden. Die braune Farbe des Moorwassers stammt vom Bärnsee und rührt von Huminstoffen her, die bei der Zersetzung der Moorpflanzen entstehen. Dabei wird Wärme erzeugt, die das Wasser mitbringt. Ein Gebirgsbach hat seinen Ursprung in einer Quelle, die vom Grundwasser und Wasser von der Schneeschmelze gespeist wird. Er fließt über Steine und Felsen und transportiert deshalb wenig Material, welches das Wasser färben und erwärmen könnte.
Der Wald lebt
Der Wind hat eine alte Fichte umgeworfen. Dabei sind die Wurzeln aus dem Boden gerissen worden. Wir sehen hier die „Füße“ des Baumes. Der Wurzelteller ist zwar sehr groß, jedoch reichen die Wurzeln nicht tief in den Boden. Deswegen konnte die Fichte dem Wind nicht standhalten. Die Wurzeln von Buche oder Tanne dringen weiter in den Boden ein. Sie werden vom Sturm nicht so leicht umgeworfen.
Jeder Baum der stirbt, hinterlässt eine Lücke im Kronendach, durch die Licht auf den Boden gelangt. In diesem Licht können dann junge Bäume gedeihen, der Wald verjüngt sich, eine neue Generation wächst heran.
Der Fuß der Bäume
Die Fichte hat uns ihren Wurzelteller gezeigt. Dieser Baumstumpf ist noch fest im Boden verankert. Wäre der Baum nicht abgeschnitten, würden ihn seine Wurzeln mit Wasser und Nährstoffen aus der Erde versorgen. Der Baum braucht den Boden zum Leben, andererseits hält er ihn mit seinen Wurzeln fest. So wird verhindert, dass Regenwasser den Boden fortspült (Erosion).
Wird ein Baum abgesägt, können wir an seinen Jahresringen das Alter bestimmen. Jeden Sommer kommt ein Ring hinzu. Wenn man das Holz der Länge nach schneidet, erscheinen diese Jahresringe als Maserung. Einige Holzarten zeigen sehr schöne Maserungen und sind deshalb für die Möbelherstellung besonders begehrt.
Hochmoor und Wiese
Hochmoore entstehen dort, wo Regenwasser nicht im Boden versickern kann. Wenn der Boden nie trocknet, wachsen auf ihm charakteristische Pflanzengesellschaften. Sie sind empfindlich und werden durch Betreten schnell und unwiederbringlich zerstört. So gedeiht hier seltenes Wollgras, das mit seinen weißen Köpfen im Sommer kleinen Schneebällchen ähnelt. Der Sonnentau, eine äußerst kleine Blume, ernährt sich von Insekten.
Hochmoore können, weil sie so nass sind, landwirtschaftlich nicht genutzt werden. Oft werden Gräben gezogen, damit das Wasser abfließen kann. Erst dann können Gräser wachsen, die gutes Heu einbringen. Meistens werden die Wiesen gedüngt, man sieht es am satten Grün der Gräser. Je weniger allerdings gedüngt wird, desto mehr verschiedene, bunt blühende Gräser und Kräuter gedeihen. Die Wiese auf der anderen Seite des Weges war auch einmal ein Hochmoor.
Tunnelweg
Wir durchqueren hier ein Wäldchen, das vielleicht 25-30 Jahre alt ist. Ein Wald wächst mehr als 100 Jahre, bis er geerntet wird. Wenn er noch jung ist, stehen die Bäumchen eng zusammen, es fällt weniger Licht auf den Boden. Deswegen gibt es da-runter nur spärlichen Bewuchs. Wir sehen auch, dass jene Bäume, die langsam wach-sen, im Schatten ihrer Nachbarn stehen und dürr werden. Ebenso ergeht es den Ästen und Zweigen, die weit unten am Stamm wachsen. Die Bäume bilden somit ein dichtes Kronendach, das viel Schatten spendet und das Gefühl erweckt, wir gingen durch einen Tunnel.