150 Jahre Familie von Cramer-Klett
„Kaufe Hohenaschau.“
Cramer – Klett
Diese Depesche des Nürnberger Großindustriellen, Theodor Cramer-Klett aus Nürnberg, vom 18.08.1874, an den damaligen Bayer. Handelsminister von Schlör signalisiert den Beginn eines bis heute währenden tiefgreifenden Einflusses dieser Familie im oberbayerischen Priental.
Während der letzten Jahrzehnte des 19. Jhdts. verloren viele Menschen im Tal durch den Niedergang der Aschauer Eisenwerke ihre Arbeit. Eine tiefgreifende regionale Rezession war die Folge. Armut und Mutlosigkeit machten sich breit.
Da erschien es wie eine glückliche Fü-gung, dass ein angesehener Industriepionier wie Cramer-Klett die schon etwas herunter gekommene Burganlage mit allen Zugehörigkeiten, aus Anlass der Geburt seines Sohnes Theodor II übernahm.
Als erstes reformierte er die Verwaltung der erworbenen Güter und begann mit Er-fassung und Vermarktung des reichen Holzvorkommens im Tal. Er initiierte und unterstützte den Bau der Bahnstrecke zwischen Aschau und Prien, um mit diesem modernen Verkehrsmittel Anschluss an die Märkte zu bekommen.
Diese Investition ermöglichte als Nebeneffekt den Beginn des Fremdenverkehrs, der heute noch Hauptwirtschaftszweig der Gemeinde ist.
Dankbar ergriffen die Menschen die Chance, wieder in Arbeit und Brot zu kommen.
Das bildete die Grundlage für eine mittlerweile 150 Jahre währende gegenseitige Wertschätzung zwischen der Familie von Cramer-Klett und den Einheimischen.
Als Theodor II Anfang des 20. Jhdts. den Familienwohnsitz nach Aschau verlegte, die alte Burganlage zum Wohnschloss umbauen ließ (1904-08) und durch seine karitative soziale, den Menschen und ihren Nöten zugewandte Wesensart vielen eine Zukunftsperspektive eröffnete, erschien dies manchem wie eine Renaissance der längst vergangenen Herrschaft Hohenaschau.
Die Gemeinde Aschau i.Ch. bedankt sich 2025 im Rahmen eines Gedenkjahres mit Veranstaltungen und Aktionen bei der freiherrlichen Familie von Cramer-Klett, für 150 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Wer sich für die überaus spannende Geschichte der Familie von Cramer-Klett und die Herr-schaftsgeschichte Hohenaschaus interessiert, dem empfehlen wir:
„Die Cramer-Klett – eine Industriellen-Familie und ihre Bedeutung für das Priental“
Quellenband III zur Chronik Aschau i.Chiemgau (17,5x24,5 cm, 376 Seiten, € 25,-)
„Von der Burg zum Wohnschloss der Familie von Cramer-Klett“
erschienen als Bildband (A4-quer, 130 Seiten, €15,-)
„Herrschaft und Schloss Hohenaschau mit Prientalmuseum“
eine Dokumentation (11x21 cm, 170 Seiten, € 7.-)
„Kulturwegweiser“ Aschau i.Chiemgau mit Sachrang und Frasdorf
reich bebilderte Broschüre (11x21 cm, 180 Seiten, € 7.-)
Verkauf: Tourist Info Aschau i.Chiemgau, Kampenwandstr. 38, 83229 Aschau i.Chiemgau